Somnium Scipionis

Die Gesprächssituation des "Somnium Scipionis"; alle Daten vor Christi Geburt.

Das Somnium Scipionis (lateinisch ‚Scipios Traum‘) ist eine in einem Kommentar des Macrobius weitgehend separat überlieferte Erzählung aus dem sechsten Buch von Ciceros Werk De re publica (verfasst von 54 bis 52 v. Chr.), dessen Abschluss sie bildet. Ihr Inhalt ist eine auf das Jahr 129 v. Chr. anzusetzende fiktive Erzählung des Scipio Aemilianus.[1] Dieser berichtet acht Zuhörern über einen Traum, den er zwanzig Jahre zuvor während eines Besuchs bei König Masinissa von Numidien gehabt habe. Darin treten sein Adoptivgroßvater Scipio Africanus und sein leiblicher Vater Paullus auf, entrücken ihn von der Erde und führen ihm ein kosmologisches Szenario vor Augen, das nur Männer, die politische Verantwortung übernommen haben, nach ihrem Tod als Lohn für ihre Taten schauen und erfahren dürfen. Cicero rezipiert dabei Platon, der im 10. Buch der Politeia Sokrates den „Mythos von Er“ erzählen lässt.

  1. Das Gespräch an sich ist historisch: Der Senator und Historiker Publius Rutilius Rufus, der daran teilnahm, lebte seit 92 v. Chr. verbannt in Smyrna und wurde 78 v. Chr. dort von Cicero besucht. Cic. de re publica 1,8: [...] disputatio repetenda memoria est, quae mihi tibique quondam adulescentulo est a P. Rutilio Rufo, Zmyrnae cum simul essemus compluris dies, exposita [...]; „[...] ich muss mich an ein Gespräch erinnern, welches mir und dir [gemeint ist Ciceros Bruder Quintus] als jungem Mann einst von Publius Rutilius Rufus, erzählt wurde, als wir mehrere Tage in Smyrna waren [...]“

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